Eine gute Nachricht für junge Gladbecker. Die Lokalpolitik hat einstimmig die Gelder freigegeben,
damit der Kinderschutzschirm aufgespannt werden kann. Ein Konzept gegen sexualisierte Gewalt
gegenüber Kindern,das die Fachkräfte des Gladbecker Kinderschutzbundes entwickelt haben,
um Kinder schon im Vorschulalter zu schützen.
Detlef Möller, Jugendhilfeplaner im Amt für Jugend und Familie, stellte den Mitgliedern des
Hauptausschusses das Konzept vor. Unter dem Titel „Signale erkennen, sicher handeln,
Kinder schützen“ sollen im gesamtstädtischen Konzept Kindertagesstätten,Schulen, Sportvereine,
Heime und alle Institutionen, die Kinder in Gladbeck betreuen und versorgen, sich dem Thema stellen
und Konzepte in ihren Häusern entwickeln. Das Projekt ist mit einer Laufzeit von drei Jahren ausgelegt
und mit Kosten von insgesamt 49.200 Euro veranschlagt, die sich summieren über Personalkosten
(11.000 Euro pro Jahr); Gelder für Referenten (1500 Euro pro Jahr), für Fortbildungsmaßnahmen
(pädagogisches Personal) und Fachtagungen (Eltern) sowie Kosten für Kinder- und Fachliteratur für
Kindergärten und Schulen.
Das neue Projekt ist ein Baustein in der Entwicklung des gesamtstädtischen Kinderschutzkonzeptes
in Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie. In diesem Zusammenhang wird der Kinderschutzbund
die einzelnen Institutionen beraten und unterstützen sowie mit pädagogischem Material
zum Thema kindliche Sexualität und Prävention versorgen. „Mein Körper gehört mir“ und
„die große Nein-Tonne“ sind als Präventionstheaterstücke in Schulen und Kindergärten schon etabliert.
Um Letzteres wurde das neue Konzept Kinderschutzschirm entwickelt, um die Kindergärten noch stärker
in ihrer Präventionsarbeit zu unterstützen.
„Medienkisten“ mit Büchern „Wir haben dazu bereits einige Kindergärten besucht, eine Informationsmappe
mitgebracht, das Konzept vorgestellt und auch die Bedarfe der Einrichtungen ermittelt“,
so Koordinatorin Nadine Wieschollek vom Kinderschutzbund.
Um die Präventionsarbeit das ganze Jahr über zu unterstützen,
werden den Einrichtungen abgestimmte „Medienkisten“ mit Büchern zur Verfügung gestellt,
die in der Einrichtung verbleiben.
Dabei gibt es eine Kiste mit Anregungen zu verschiedenen Themenkreisen und
Anwendungsbeispielen für die Fachkräfte und eine Kiste mit speziell für die Kinder aufbereitetem Material.
„Ziel unserer Arbeit ist, die Einrichtungen bei der Entwicklung eines sexualpädagogischen
Konzeptes zu unterstützen“, betont Diplompädagogin Wieschollek. Denn die Etablierung eines solchen
Konzeptes sowie dessen selbstverständliche Umsetzung in der täglichen Arbeit verleihe allen
Beteiligten Sicherheit im Umgang mit der kindlichen Sexualität und stelle für die Einrichtung selbst
gleichzeitig auch nach außen ein Qualitätskriterium dar.
„Wir wollen erreichen, dass die Präventionsarbeit an den Einrichtungen nicht bloß ein Projekt bleibt,
sondern zum pädagogischen Prinzip in Gladbeck wird“, unterstreicht die Koordinatorin.
Um diese Präventionsarbeit breit aufzustellen, folgt nach dem Auftakt an den Kindergärten
ab 2022 die Ausweitung des Kinderschutzschirmes an den Schulen und auch bei Sportvereinen
und anderen Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.
Kinder sollen gestärkt werden
Der Kinderschutzbund ist Mitglied der Steuerungsgruppe des Projektes
„Signale erkennen, sicher handeln, Kinder schützen –
Entwicklung eines gesamtstädtischen Kinderschutzkonzeptes“ aus dem Landesprogramm
„Kinderstark – NRW schafft Chancen!“ und ist damit Teil des gesamtstädtischen Kinderschutzes.
In der Kinderschutzschirm-Informationsmappe sind die Begleitmaterialien zur
„großen Nein-Tonne“ enthalten, Informationen zum Thema sexualisierte Gewalt und
Kontaktdaten der Beratungsstellen in Gladbeck. Kinder sollen grundsätzlich gestärkt werden,
sich nach sexualisierten Übergriffen Hilfe zu holen.